Von einer gescheiterten Idee und einem gelungenen Projekt

Von einer gescheiterten Idee und einem gelungenen Projekt

2010 hatte ich an dieser Stelle die Idee vorgestellt, durch den Verkauf einer limitierten Edition von „39 Cent“ Geld für die Renaturierung eines Feldsolls im Umland meiner Heimatstadt Neubrandenburg zusammenzutragen. Mit der Fotografie „39 Cent“ war ich in dem Jahr Naturfotografin des Jahres der Gesellschaft Deutscher Tierfotografen geworden und die daraus resultierende Aufmerksamkeit schien mir geeignet, auf diesem Weg der Natur etwas zurückgeben zu können und ein alte Soll wiederzubeleben.…

Das örtliche BUND-Büro war von der Idee begeistert. Und genau dieser Begeisterung, einer großen Portion Hartnäckigkeit und Geduld der MitarbeiterInnen ist es zu verdanken, das aus einem Wunsch Realität wurde. Vom Aufruf an die örtlichen Bauern mit der Bitte um geeignete Flächen, der Sichtung, Prüfung der Machbarkeit mit Fachleuten, der Zusammenarbeit mit den Staatlichen Amt für Umwelt- und Naturschutz und der Umsetzung mit dem Planungsbüro Niemann, Schult & Partner hat sich das Team um Sandra Möller engagiert. „Grünspektrum“ von Dr. Volker Meitzner nahm das Firmenjubiläum zum Anlass, um gemeinsam mit den Gratulanten einen größeren Geldbetrag für das Projekt zu spenden. Die Brüder Thamm in Plath bei Woldegk stellten eine geeignete Fläche zur Verfügung und im Herbst 2012 wurde „UNSER SOLL“ „bearbeitet“. Um amphibienfreundliche Uferbereiche zu schaffen wurde das nierenförmige ca. 30 x 50 m große Ackersoll ausgebaggert und Bodenschwellen eingebaut, um unterschiedliche Wasserstände zu erreichen. Es liegt in einer konventionell landwirtschaftlich genutzten Fläche und verlängert mit dem in der Nachbarschaft gelegenen weiteren entschlammten Soll und der angrenzenden Hecke das grüne biotopverbindende Band.

Der Schreiadler nutzt das Gebiet zur Nahrungssuche und damit kommt gerade dieser Vernetzung von Lebensräumen eine extrem hohe Bedeutung zu. Ein eiszeitliches Überbleibsel wird wieder zum Auge in der Landschaft in dem sich der weite Himmel Mecklenburgs spiegelt. Wenn der Schnee dieses Winters dann endlich „Schnee von gestern“ ist, wird sich zeigen, was aus Floras Reich an den neu geschaffenen Ufern Wurzeln schlägt, ob Rotbauchunke, Moorfrosch & Co. sich einfinden und ein Pfeifen, Tröten und Blubbern vom Frühlingswind über den Acker getragen wird oder ob Rallen und Enten in Zukunft ihre Runden auf dem „Tümpel“ drehen. Wir haben der Natur ein Stückchen Raum gegeben. Schauen wir, was sie damit macht… An dieser Stelle noch einmal ein großes Dankeschön an Marc Hesse, Sandra Möller (stellvertretend für alle BUND-Leute aus Neubrandburg), Dr. Volker Meitzner, die Brüder Thamm und alle begleitenden Behörden, Firmen und Unterstützer. Wer auch in Zukunft die engagierte Projektarbeit der Neubrandenburger BUND-Gruppe mit einer Spende unterstützen möchte, hat hier die Möglichkeit:

Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland e.V.
Nr: 370033370
BLZ: 14052000
Sparkasse Mecklenburg-Schwerin
Stichwort: Kreisgruppe Neubrandenburg Claudia Müller

FARBEN DER ZEIT

FARBEN DER ZEIT

Ein großer Stapel Karten für meine neue Ausstellung liegt auf meinem Schreibtisch. Die Prints sind gedruckt. In Gedanken wird der Hängeplan noch einmal durchgespielt. Und meine Aufregung wächst, um so näher der Tag der Eröffnung rückt…

SCHNEEWEISS, KIRSCHBLÜTENZART, FRÜHLINGSGRÜN, GRASGEFLÜSTER, WELLENSPIEL, ZAUBERGLANZ, STEINGRAU, WOLKENSCHWER, HIMMELBLAU, SILBERSPIEGEL, SCHILFREIGEN, SONNENTANZ, FEUERWASSER, FARBENMEER, LICHTSPIEL, HERBSTMORGEN, NEBELSCHWER, SPIEGELBILD, TIEFBLAU, NACHTSCHWARZ

„Farben der Zeit“ ist der Titel meiner Ausstellung die am 15.03.2013 im Rahmen der 2. Stapelfelder Fototage „Inspiration Natur“ in der Katholischen Akademie Stapelfeld in Cloppenburg eröffnet wird.

„Farben der Zeit“ sind Bilder zwischen Intuition und Handwerk.
Bewegung, Veränderung, Licht, Farben mit dem Auge wahrgenommen, im Sucher fixiert, verdichtet, reduziert in Bildern.
Es sind Bilder einer Suche, eines Umherstreifens, einer immerwährenden Rückkehr an die gleichen Orte. Immer wieder der prüfende Blick durch den Kamerasucher, voller Unruhe. Dann die Momente des Glücks in denen es mir gelingt, aus dem Spiel aus Licht und Farben Bilder zu komponieren…Bilder der „kleinen Welten“ ins Zeitlose versetzt. Und doch bleibt die Frage nach dem Wesentlichen, nach dem „Dahinter“.
„Farben der Zeit“ sind Bilder in den klaren und reinen Farben des Frühlings, die mit jeden Tag an Brillanz gewinnen bevor sich die Schwere und der Staub des Sommers über sie legt. Es ist das Farbfest des Herbstes, ein letzter wilder Tanz voller Melancholie mit dem Wissen um die Endlichkeit. Es sind Bilder aus dem Land der Stille mit den Nichtfarben des Winters, die feinen Strukturen und einer subtilen Grafik Raum geben.
„Farben der Zeit“ sind Bilder einer Veränderung. Licht wandert. Sonne tanzt auf den Wellen. Wasser wird zu Feuer. In der blauen Stunde, dieser Übergangszeit zwischen Tag und Nacht, Hell und Dunkel verwischen Konturen, Farben fließen ineinander, Vertrautes wird fremd. Es sind für eine kleine Ewigkeit fixierte Momente der Natur, die uns umgeben, in der wir leben, die wir wahrnehmen. Und nicht zuletzt sind „Farben der Zeit“ Bilder meiner Heimat deren tiefe Wälder, verwunschenen Moore und deren immer noch einsame und wilde Küste für mich Lebens(t)raum ist.

In einer auf 12 Blätter limitierten Edition von nummerierte und handsignierte FineArt-Prints sind die in der Ausstellung gezeigten Fotografien erhältlich. Sie werden mit Pigmenttinten auf Hahnemühle „Bamboo“ 290 g/m² des Papierherstellers Hahnemühle von dem Potsdamer FineArt-Printer Marc Hesse gedruckt.

Claudia Müller