Von einer gescheiterten Idee und einem gelungenen Projekt
21. März 2013
2010 hatte ich an dieser Stelle die Idee vorgestellt, durch den Verkauf einer limitierten Edition von „39 Cent“ Geld für die Renaturierung eines Feldsolls im Umland meiner Heimatstadt Neubrandenburg zusammenzutragen. Mit der Fotografie „39 Cent“ war ich in dem Jahr Naturfotografin des Jahres der Gesellschaft Deutscher Tierfotografen geworden und die daraus resultierende Aufmerksamkeit schien mir geeignet, auf diesem Weg der Natur etwas zurückgeben zu können und ein alte Soll wiederzubeleben.…
Das örtliche BUND-Büro war von der Idee begeistert. Und genau dieser Begeisterung, einer großen Portion Hartnäckigkeit und Geduld der MitarbeiterInnen ist es zu verdanken, das aus einem Wunsch Realität wurde. Vom Aufruf an die örtlichen Bauern mit der Bitte um geeignete Flächen, der Sichtung, Prüfung der Machbarkeit mit Fachleuten, der Zusammenarbeit mit den Staatlichen Amt für Umwelt- und Naturschutz und der Umsetzung mit dem Planungsbüro Niemann, Schult & Partner hat sich das Team um Sandra Möller engagiert. „Grünspektrum“ von Dr. Volker Meitzner nahm das Firmenjubiläum zum Anlass, um gemeinsam mit den Gratulanten einen größeren Geldbetrag für das Projekt zu spenden. Die Brüder Thamm in Plath bei Woldegk stellten eine geeignete Fläche zur Verfügung und im Herbst 2012 wurde „UNSER SOLL“ „bearbeitet“. Um amphibienfreundliche Uferbereiche zu schaffen wurde das nierenförmige ca. 30 x 50 m große Ackersoll ausgebaggert und Bodenschwellen eingebaut, um unterschiedliche Wasserstände zu erreichen. Es liegt in einer konventionell landwirtschaftlich genutzten Fläche und verlängert mit dem in der Nachbarschaft gelegenen weiteren entschlammten Soll und der angrenzenden Hecke das grüne biotopverbindende Band.
Der Schreiadler nutzt das Gebiet zur Nahrungssuche und damit kommt gerade dieser Vernetzung von Lebensräumen eine extrem hohe Bedeutung zu. Ein eiszeitliches Überbleibsel wird wieder zum Auge in der Landschaft in dem sich der weite Himmel Mecklenburgs spiegelt. Wenn der Schnee dieses Winters dann endlich „Schnee von gestern“ ist, wird sich zeigen, was aus Floras Reich an den neu geschaffenen Ufern Wurzeln schlägt, ob Rotbauchunke, Moorfrosch & Co. sich einfinden und ein Pfeifen, Tröten und Blubbern vom Frühlingswind über den Acker getragen wird oder ob Rallen und Enten in Zukunft ihre Runden auf dem „Tümpel“ drehen. Wir haben der Natur ein Stückchen Raum gegeben. Schauen wir, was sie damit macht… An dieser Stelle noch einmal ein großes Dankeschön an Marc Hesse, Sandra Möller (stellvertretend für alle BUND-Leute aus Neubrandburg), Dr. Volker Meitzner, die Brüder Thamm und alle begleitenden Behörden, Firmen und Unterstützer. Wer auch in Zukunft die engagierte Projektarbeit der Neubrandenburger BUND-Gruppe mit einer Spende unterstützen möchte, hat hier die Möglichkeit:
Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland e.V.
Nr: 370033370
BLZ: 14052000
Sparkasse Mecklenburg-Schwerin
Stichwort: Kreisgruppe Neubrandenburg Claudia Müller